Was passiert bei grünem Star (Glaukom)?
Im Auge findet ein ständiger Flüssigkeitsaustausch statt. Das sogenannte Kammerwasser wird in den Ziliarfortsätzen des Ziliarkörpers gebildet, der von vorn gesehen hinter der farbigen Regenbogenhaut (Iris) liegt und sich damit dem Betrachter entzieht. Nach einer Umspülung der Iris und der Linse fließt es dann über ein lockeres Bindegewebe (Trabekelwerk) und den Schlemmschen Kanal ab, der im vorderen Kammerwinkel liegt.
Wird der Abfluß des Kammerwassers verhindert, so steigt der Augeninnendruck. Wenn nicht rechtzeitig etwas dagegen unternommen wird, so sind Gesichtsfeldausfälle (teilweise Erblindung) die Folge.
Grob kann das Glaukom in zwei unterschiedliche Verlaufsformen unterteilt werden:
1) Offenwinkelglaukom:
Der Abfluß des Kammerwassers wird durch eine altersbedingte Verkleinerung der Poren im Trabekelwerk verursacht. Oft verläuft dieser Vorgang beschwerdefrei und wird vom Patienten erst erkannt, wenn schon beträchtliche Gesichtsfeldausfälle vorhanden sind.
Ab dem 50. Lebensjahr empfiehlt sich daher eine regelmäßige Untersuchung des Augeninnendrucks und des Augenhintergrundes.
2) Winkelblockglaukom:
Hier wird der vordere Kammerwinkel durch die Iris verengt. Der Augeninnendruck steigt anfallsweise. Für den Patienten sind vor dem Anfall mitunter Störungen wie Lichtscheu, vorübergehendes Nebelsehen oder das Auftreten von Farbringen um Lichtquellen wahrnehmbar. Im akuten Stadium rötet sich das betroffene Auge, die Hornhaut ist glanzlos, matt, die Pupille stark erweitert, das Sehvermögen herabgesetzt. Oft sind heftige Kopfschmerzen u. a. damit verbunden.
Hier gilt: Je früher der Augenarzt aufgesucht wird, desto besser!
