Was passiert bei grauem Star?
Gewöhnlich spricht man vom grauen Star als vom Altersstar
( Cataracta senilis ). In der Regel tritt er erst nach dem 60. Lebensjahr auf. Dabei handelt es sich um eine zunehmende Eintrübung der Augenlinse.
Die Augenlinse besteht aus dem Linsenkern, der Linsenrinde und der Linsenkapsel. Der Star oder die Katarakt beginnt mit einer Kern-trübung, die das Sehvermögen zunächst kaum beeinträchtigt. Im fortschreitenden Stadium färbt sich der Kern ins Bräunliche und nimmt an Größe zu. Zusätzlich trübt sich auch die Linse von der Peripherie her speichenförmig ein. Diese Trübungen führen zu Lichtstreuung und Blendung.
Bei sich entwickelnder Katarakt kommt es häufig vor, daß man zunächst ohne die zuvor getragene Lesebrille in die Nähe schärfer sieht, dafür jedoch sich das Sehen in die Ferne verschlechtert. Der Grund liegt in der Dickenzunahme des Linsenkerns, wodurch die Augenlinse sich mehr und mehr der Kugelform annähert. Dadurch wird das Auge insgesamt gesehen kurzsichtig. Eine sich entwickelnde Katarakt bedingt daher oft auch eine häufigere Änderung der Glas-stärke der Brille.
Bei weit fortgeschrittener Katarakt empfiehlt sich jedoch die Star-operation. Dabei wird heute fast immer der Linsenkern und die Linsenrinde entfernt, während die Linsenkapsel größtenteils im Auge verbleibt und als Haltetasche für eine sogenannte Intraokularlinse dient. Das Sehvermögen wird dadurch meist nahezu wiederherge-stellt.
​
