Inwieweit kann man dem "Computersehtest" trauen ?
Der sogenannte "Computersehtest" oder Test mit dem Autorefraktometer ist ein Messen der Fehlsichtigkeit, ohne daß die getestete Person dabei subjektive Seheindrücke vergleichen muß.
Hierzu wird mittels eines Gerätes eine Testmarke auf die Netzhaut projiziert und im reflektierten Strahlengang elektronisch ausgewertet. Das Ganze funktioniert mit unsichtbarem, infrarotem Licht, so daß die Testperson vom eigentlichen Meßvorgang nichts mitbekommt.
Mindestens drei Faktoren tragen zu einer Ungenauigkeit des Meßergebnisses bei:
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Die Testmarke wird auf der Netzhautinnenfläche reflektiert. Die Zapfen und Stäbchen, die das Netzhautbild in Nervenimpulse um-setzen, befinden sich jedoch an der Netzhautaußenfläche.
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Es besteht besonders bei jungen Testpersonen keine Kontrolle über die Entfernungseinstellung des Auges. Das bedeutet, der Prüfling schaut in das Gerät und stellt seine Augen eventuell auf die Nähe ein, während das Refraktometer den Wert für die Ferne ermittelt.
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Das linke und rechte Auge werden nacheinander geprüft. Dadurch kann kein beidäugiges Gleichgewicht hergestellt werden, welches für ein komfortables Sehen indes zwingend notwendig ist.
Das Meßergebnis des Autorefraktometers ist also bestenfalls ein Näherungswert. Zur endgültigen Korrektur müssen unbedingt Feinabgleiche auf subjektivem Wege durchgeführt werden.
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